2021-02-22 01:59:32
Es ist unglaublich, auch wenn ich von dem Einfluss Kölbls und Kerbers schon durch Gunnar Kaisers Interview mit Aya Velasquez erfahren hatte. So wie der NABU das Umweltministerium gekapert hat, so haben die Chinafans (Diktaturfans) das Bundesumweltministerium gekapert.
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Wie das Innenministerium einen Germanisten als Corona-Experten adelte
Stand: 18:21 Uhr | Lesedauer: 8 Minuten
Von Tim Röhn
Markus Kerber, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, setze sich für den Sprachprüfer ein
Otto Kölbl sendet am vergangenen Donnerstagmittag via Twitter eine Botschaft in die Welt. „Mao ist an die Macht gekommen in einem Land, in dem die hochkultivierte Intellektuellenelite vorher uneingeschränkt herrschte.“ Er ergänzt: „Dann schickte Mao die Intellektuellen Kloputzen, und das Land entwickelte sich, während es vorher der ‚Kranke Mann Asiens‘ war.“
Als sich ein Leser beschwert, schimpft Kölbl öffentlich über „Gehirnwäsche von unseren akademischen Chinaexperten und unseren Medien über China, spezifisch über die Zeit unter Mao“.
Kölbl, 52, wurde im März 2020 vom Bundesinnenministerium (BMI) in einen internen Corona-Expertenrat berufen. Diese Gruppe, zu der auch mehrere Wirtschaftsexperten gehörten, entwickelte ein Strategiepapier mit dem Titel „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“. Kölbl war einer der führenden Autoren.
Dabei ist Otto Kölbl weder Virologe noch Soziologe, Jurist oder Experte einer anderen Fachrichtung, die sich mit der Pandemie an sich befasst. Kölbl ist Germanist. Kein Professor, sondern Doktorand an der Universität von Lausanne in der Schweiz.
Früher war er nach eigenen Angaben eine Zeit lang Sprachlehrer an der North-Western Polytechnical University in Xi’an in Zentralchina, seit 2007 forschte er unter anderem zu diesen Themen: westliche Medienberichterstattung über China, westlicher akademischer Diskurs über China sowie Diskurs der westlichen akademischen Welt und Medien über Menschenrechte.
Es sind Themen, die einerseits per se interessant sind, die andererseits auch für die chinesische Regierung wichtig sind, die weltweit mit wenig vertrauenerweckenden Methoden versucht, das Ansehen Chinas zu verbessern. Diese Themenwahl allein hätte das BMI dazu bewegen können, besonders genau hinzugucken.
Eine steile Karriere
Doch im März 2020 sitzt Kölbl dann im Expertenrat der deutschen Regierung, mit prominenten Figuren wie Lothar Wieler, dem Chef des Robert Koch-Instituts (RKI). Eine steile Karriere.
Wie konnte es dazu kommen?
In Gang gesetzt hatte die Initiative Markus Kerber, Staatssekretär des Innenministeriums. Die genaueren Umstände enthüllte WELT AM SONNTAG Anfang Februar 2021: Das Ministerium braucht damals, im ersten Lockdown, eine fundierte Analyse, um „Entscheidungen zu Maßnahmen und ihren Wirkungen einschätzen, vorbereiten und treffen“ zu können, so schreibt es Staatssekretär Kerber per E-Mail. Er schreibt auch, es gehe darum, „weitere Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ planen zu können.
Wenn der Staatssekretär Wissenschaftler zu „maximaler Kollaboration“ aufruft
In enger Abstimmung mit dem Ministerium stellen die Forscher das Papier fertig, plädieren für freiheitsbeschränkende Maßnahmen, auch um so schnell wie möglich wieder den Handel und die Schulen öffnen zu können. Sie malen ein Worst-Case-Szenario mit mehr als einer Million Covid-19-Toten allein in Deutschland aus. Eine Auftragsarbeit, direkt aus dem Haus von Innenminister Horst Seehofer (CSU).
Kölbl hatte bereits am 4. März 2020, zwei Wochen vor der Einberufung des BMI-Expertenrates, ein Papier mit dem Titel „Von Wuhan lernen – es gibt keine Alternative zur Eindämmung von Covid-19“ veröffentlicht, in dem er einen streng autoritären Ansatz bei der Pandemiebekämpfung propagierte und eindringlich vor der diskutierten Strategie der Durchseuchung der Bevölkerung warnte.
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